Das typische Klischee vom Frühjahrsputz ist doch eine Hausfrau, die das komplette Haus putzt und auf den Kopf stellt. Dabei ist Frühjahrsputz mehr als nur ein leidiges, verstaubtes Thema. Denn eigentlich geht es doch darum, sich bereitzumachen für das anstehende Jahr. Altes und Sinnloses soll raus, Platz schaffen für Neues und es soll Ordnung herrschen. Und wo passt das besser, als im Kleiderschrank? Der ist meist einfach nur chaotisch und viel zu überfüllt. Die meisten Teile sind versteckt in der hintersten Ecke und sehen nie das Tageslicht. Also ran an die Klamotten, aussortieren und sich auf das neue Jahr freuen. Doch wie startet man das Ganze auch sinnvoll und effektiv? Wie vermeidet man, dass man alle halbe Jahre neu ausmisten muss?
Marie Kondo – die Königin des Ausmistens
So ein Beitrag funktioniert natürlich nicht ohne Marie Kondo. Sie revolutionierte mit ihren Tipps einfach das Entrümpeln an sich und darf daher nicht fehlen. Wer hier noch tiefer einsteigen will, sollte sich unbedingt ihr Buch dazu anschauen. Ich habe aber nur die für mich hilfreichen Tipps zum Entrümpeln herausgefiltert, ergänzt und spezifiziert für den Kleiderschrank. Hierbei habe ich mich für ein drei Phasen Prinzip entschieden, womit jeder es schafft, seinen Kleiderschrank neu zu strukturieren. Denn wichtig ist am Ende das Ergebnis und grundsätzlich kann man dies dann auf alles in der Wohnung anwenden.
Phase 1 – alles muss raus
Gestartet wird direkt nach Marie Kondo, alles muss raus. Auch ich empfinde es als einzigen richtigen Start, denn so wird man sich bewusst, was man alles hat. Erst wenn alles auf einem Haufen ist, wird einem die Dringlichkeit erst richtig bewusst. Jetzt heißt es auch, keine halben Sachen machen. Räumt den ganzen Schrank aus bis in die hinterste Ecke. Dabei können direkt mehrere Haufen entstehen, sortiert zum Beispiel nach Hosen, Oberteil, Sportkleidung, Kleider und Accessoires. Je nachdem was für euch passend erscheint.
Dabei kann direkt der Schrank mal gereinigt werden und anhand der Haufen wird überlegt, was wo wieder hinein soll am Ende. So setzt man sich gleich ein Limit, wenn man zum Beispiel den Oberteilen jetzt nur zwei anstatt wie vorher drei Schubladen gibt. Damit hat man am Ende mehr freie Flächen im Schrank für Neues. So konnte ich eine Schublade nur für meine großen Taschen freihalten. Die haben mich vorher genervt und sind nur lose rumgeflogen. Also gibt es etwas ohne eigenen Platz? Dann wird das zuerst in den Kleiderschrank geräumt, um direkt einen Platz festzulegen.
Phase 2 – Sortieren und Ausmisten
Bevor es jetzt an das Einräumen geht, muss natürlich vorher aussortiert werden. Nach Marie Kondo ist es das “Sparking Joy” Prinzip. Also versprüht ein Teil beim Anfassen noch Glücksgefühle, darf es bleiben und ansonsten kommt es radikal weg. Dies finde ich tatsächlich sehr sinnvoll, denn so hat man nur noch Teile mit schönen Gefühlen in der Wohnung. Für den Kleiderschrank würde ich es aber noch etwas spezifizieren, denn ich hätte demnach nur noch Kleider im Schrank. Vielen Teilen steh ich doch sehr neutral gegenüber. Daher starte ich zuerst damit alle Teile, die nicht mehr passen oder kaputt sind, auszusortieren. Eine wichtige Frage ist hier auch, ob das Teil im letzten Jahr mindestens einmal benutzt wurde.
Danach mache ich weiter mit dem “Sparking Joy” Prinzip und am Schluss entscheide ich bei den restlichen Teilen, ob diese farblich noch in meinen Schrank passen. Habe ich noch etwas zum Kombinieren? Entsteht dadurch dann auch ein Glücksgefühl? Die Teile bleiben dann ebenfalls, denn auch Basic Teile sind wichtig im Schrank. Jedoch müssen diese nicht zweifach oder dreifach vorhanden sein. Die Basic Teile würden übrigens sonst rausfliegen, wenn ich nur nach dem Glücksgefühl gehen. Doch in Kombination mit meinen Lieblingsteilen finde ich sie wieder sinnvoll und passend.
Phase 3 – Einräumen und Ordnen
Sobald alles aussortiert ist, geht es an das Einräumen und Ordnen, mein persönlicher Lieblingspart. Jetzt sieht man nämlich endlich seinen Erfolg in Form eines hübschen und übersichtlichen Kleiderschrankes. Auch hier starte ich nach Marie Kondo und ihrer Falttechnik. Denn es kommt nicht mehr alles flach übereinander in den Schrank. Es wird nun aufgestellt. So faltet man erstmal wie gewohnt, die Seiten einschlagen und Ärmel nach außen knicken. Am Ende sollte ein schmaler Streifen entstehen. Jetzt einmal in der Mitte falten und dann noch ein- bis zweimal falten, je nach Größe. Das Paket kann jetzt aufgestellt werden. Doch das Ganze hält besser, wenn es mehrere Teile sind. Somit erstmal alles schön falten. Der ganz große Vorteil hierbei ist, dass man immer alles im Blick hat. Nichts wird mehr vergessen!
Tipp: Vorher überlegen, wo etwas hin soll. Damit ihr wisst, was gefalten wird und was aufgehangen werden soll.
Sobald alles ordentlich gefaltet ist, geht es ans Einräumen und Sortieren. Hier bin ich nach mehreren Methoden vorgegangen, grundsätzlich gilt aber schweres nach hinten bzw. unten und leichtes nach vorne bzw. oben. Daher hängen die Blusen nun bei mir oben und Hosen unten im Kleiderschrank. Dann habe ich alles für einen besseren Überblick nach Farben sortiert, von hell nach dunkel. So wirkt es optisch schöner und man findet schneller passende Teile. Wer immer noch zuviel hat, könnte noch nach Sommer und Winter sortieren. Nachteil ist hier aber, dass man nur Saisonweise seine Kleidung hat. Dadurch hat man aber immer noch doppelt so viel im Schrank, wie eigentlich hinein passen. Also lieber einmal ordentlich aussortiert, damit alles in den Kleiderschrank passt, anstatt nur nach Jahreszeiten zu sortieren.
Tipp: Für alle, die sich am Morgen nie entscheiden können oder bei denen es immer schnell gehen soll, stellt die Outfits zusammen bevor ihr den Schrank einräumt. Legt diese hin, Foto machen und bei Bedarf immer darauf zugreifen. Hier kann man auch nach Business Outfits und Abendlooks sortieren, so hat man immer etwas passendes parat.
Und wie bleibt es ordentlich?
Ist die Ordnung einmal da, soll diese natürlich auch bleiben. Spätestens beim nächsten Shopping-Trip fällt das schon schwerer. Doch auch hier kann man einfach vorbeugen. Hat man also ein neues Teil gekauft, muss dafür etwas altes weichen. So bleibt es immer ordentlich im Schrank, obwohl neues hinzukommt. Auch Lust bekommen auf einen aufgeräumten und minimalistischen Kleiderschrank? Dann nicht lange nachdenken und direkt loslegen, ist er nämlich einmal leer, muss man bis zum Schluss weiter machen. Eure Tiffy