Reisen konnte man dieses Jahr nur unter erschwerten Bedingungen. Hier erlebten nun Trips mit einem Campervan oder Wohnmobil einen enormen Aufschwung. Man kann einfach freier Reisen, ohne einen festen Standort zu haben und sollte Corona irgendwo ausbrechen, kann man diesen Ort einfach meiden. Eigentlich eine schöne Methode, um dieses Jahr überhaupt Reisen zu können. Jedoch kann man hier auch an seine Grenzen stoßen. So ein freies herumstehen oder der Besuch auf einem Campingplatz ist, glaube ich, für die meisten doch eher ungewohnt. Auch mir ging es vor 4 Jahren so bei unserem ersten Trip. Inzwischen habe ich hier aber einige Erfahrungen gesammelt und gebe euch heute ein paar Tipps für eure Routenplanung und einer entspannten Fahrt im Campervan.
#1 – Grobe Route festlegen
Wo soll es eigentlich hingehen? Das ist natürlich die erste Frage, die man sich stellen sollte. Dabei sollte man sich am Anfang einer Routenplanung aber nicht zu sehr festlegen. Also anstatt direkt einen Ort auszuwählen sollte man sich lieber auf Regionen oder ein Land festlegen. Oft ändern sich die Pläne noch bei einer näheren Recherche, was es in den jeweiligen Regionen gibt. Daher am Anfang bei der Campervan Routenplanung einfach offen bleiben für Neues.
#2 – Puffer lassen für Neues
Trotzdem sollte man bei jeder Routenplanung noch Puffer lassen, um spontan von der Route leicht abweichen zu können. Oft entdeckt man vor Ort nämlich noch etwas oder eine Wanderung dauert länger als gedacht. Damit man aber alles wirklich genießen und aufnehmen kann, sollte man die Tage nicht zu voll planen und Platz lassen für Unvorhergesehenes.
#3 – nach unterschiedlichen Orten recherchieren
Wenn man sich nun vorab nicht zu spezialisiert, sondern sich eher auf Regionen festlegt, entdeckt man oft noch Neues. Am besten immer auf den Seiten der Regionen vorbeischauen und auch auf Pinterest nach Oberbegriffen suchen. Meist stößt man anschließend auch auf Reiseblogs oder Blogs von Einheimischen, welche die besten Tipps haben. Ebenso durchsucht man am besten auf Instagram die Hashtags der Regionen. Abgesehen davon sollte man vor Ort auch immer Einheimische für einen Geheimtipp fragen. Egal wie, eine grundlegende Recherche ist wichtig, um die schönsten Orte zu entdecken.
#4 – Plan B für schlechtes Wetter
Doch keine Recherche der Welt bereitet einen auf schlechtes Wetter vor. So oft sind wir auf eine Ausweich-Route ausgewichen, weil es in unserem Zielort geregnet hat. Daher habe ich immer noch Plan B Ort in der näheren Umgebung bei meiner Campervan Routenplanung dabei. Diese besuchen wir dann, wenn woanders schlechtes Wetter ist. Da wir aber immer etwas Puffer im Zeitplan für so etwas lassen, schaffen wir trotzdem noch zu unserem Hauptziel.
#5 – Unterkünfte vorab überlegen
Aber nicht nur der Tagesplan ist wichtig, auch die Übernachtung sollte vorab überlegt werden. Möchte man von Campingplatz zu Campingplatz fahren, ist man sehr fest in seiner Route. Abweichungen sind hier nicht möglich, da man auch vorher reservieren sollten (vor allem in der Hauptsaison). Steht man jedoch viel frei und braucht nur gelegentlich einen Campingplatz, kann man vorab schauen, wo es möglich ist.
Oft gibt es Regionen, die eng besiedelt sind und wo freies Stehen eher schwierig oder gar verboten ist (z. B. in Flandern in Belgien), hier sollte man entsprechend Campingplätze heraussuchen. Diese fährt man einfach bei Bedarf an, oft haben diese für eine Nacht noch einen Platz frei. Gibt es Gebiete auf der Route, wo man frei stehen darf, sollte man dies auch nutzen. Hier gibt es Plattformen und Apps, wo man suchen kann. Oder einfach vor Ort mal trauen in eine verlassene Straße zu fahren. Oft findet man dann kleine Parkbuchten zum Übernachten. Auch ist es meist auf Wanderparkplätzen erlaubt. Dort kann man früh dann direkt zur Wanderung starten. Es ergibt somit Sinn Tag und Nacht vorab zu planen.
#6 – Müll vermeiden
Wenn man viel freisteht und wenig auf den Campingplätzen ist, muss man auch seinen Müll im Blick haben. In der Natur wird einfach nichts entsorgt. Somit sammelt man immer alles auf und lässt niemals etwas zurück. Damit man aber gar nicht erst viel Müll produziert, sollt man vorab einfach schon nachhaltig packen. Also am besten Obstnetze oder Tüten mitnehmen für einen plastikfreien Einkauf. Auch lohnt sich die Mitnahme von Flaschen, um sich frisches Wasser aus einem Brunnen holen zu können. Ebenso sind umweltfreundliche Seifen zum Waschen wichtig, wenn man im Freien mal duscht oder abwäscht. Auch sollte man genug Müllbeutel dabei haben zum Sortieren. Jede größere Stadt hat meist öffentliche Mülleimer für Papier und co., wo man seinen Müll trennen und entsorgen kann.
#7 – nachhaltige Siegel fürs Reisen checken
Um nun noch nachhaltiger zu Reisen kann man zusätzlich noch auf Gütesiegel achten. Hierbei gibt es drei wichtige Siegel, welche man kennen sollte: Blaue Flagge, Tourcert und Viabono. Diese kann man vorab einfach bei der Campervan Routenplanung checken.
#8 – Wo ist die nächste Toilette?
Ein großes Thema beim Campen ist der tägliche Gang auf das stille Örtchen. Nutzt man nur Campingplätze oder hat eine Toilette dabei, ist dies kein großes Thema. Man muss dann höchsten die eigene Toilette gelegentlich leeren. Hat man aber wie wir keine im Campervan, dann sollte man bei jeder Übernachtungsmöglichkeit auch den Blick nach einer Toilette nicht vergessen. Die meisten Orte haben auch eine öffentliche Toilette, Luxus sollte man hier aber nicht erwarten.
#9 – ein Budget festlegen
Ein weiterer großer Fehler beim Camperurlaub ist der Gedanke, dass dieser super günstig sei. Das mag nur begrenzt stimmen, wenn man nie auf einem Campingplatz steht und auch nur selbst kocht. Sonst kann es nämlich genauso kostenintensiv werden wie eine Pauschalreise. Je nachdem ob ihr kostengünstig reisen oder auch mal etwas vor Ort ausprobieren wollt, lohnt sich ein Tages- oder Wochenbudget. Damit est am Ende beim Blick auf den Kontostand keine Böse Überraschung gibt. Sprit ist nämlich auch nicht umsonst und Essen wächst leider nicht auf den Bäumen.
#10 – nicht zu wählerisch sein
Zum Abschluss noch mein wichtigster Tipp beim Reisen mit dem Campervan. Ist man gerade auf der Suche nach einem Stellplatz für die Übernachtung, sollte man nicht zu wählerisch. Nicht jeden Tag kann man malerisch am Meer stehen oder einen ruhigen Platz im Wald finden. Manchmal tut es auch ein verlassener Parkplatz. Es ist zwar weniger glamourös, aber am nächsten Tag geht es eh weiter. Hat man aber mal wirklich einen malerischen Platz gefunden, sollte man sich diesen einfach für die nächste Reise merken und vielleicht spontan zwei Tage bleiben.
Meine Tipps zur Routenplanung mit dem Campervan
Eigentlich sollte man jedoch eines beim ganzen Planen nicht vergessen, nämlich den Spaß am Reisen und Neues zu entdecken. Also nicht immer alles zu ernst nehmen und offen sein, für das was kommt. Der Rest ergibt sich meist von alleine, also einfach entspannt bleiben. Wo soll die nächste Reise nun hingehen? Erzählt mir gerne von euren Zielen in den Kommentaren, eure Tiffy.