Als Bücherliebhaberin habe ich unzählige Bücher im Laufe der Jahre angesammelt. Fast alles wurden inzwischen gelesen, einige Lieblinge werden auch hin und wieder erneut gelesen, doch was ist mit dem Rest? Natürlich gibt es die besonderen Bücher, welche man sein Leben lang behält. Doch aus der Phase der Vampir- und Pferdebücher bin ich schlussendlich herausgewachsen, wohin damit aber jetzt? Immerhin ist der Platz begrenzt und die neuen Bücher brauchen einen Platz.
Endstation Altpapier?
Der erste Gedanken ist bei vielen wahrscheinlich, ab in den Müll damit. Da blutet jedoch mein Liebhaberherz, aber bleiben können sie auch nicht und verkaufen lohnt sich oft nicht mehr. Ab und zu nehme ich welche mit auf dem Flohmarkt, aber der Verkauf ist läuft trotzdem eher schleppend. Also wer kein großes Lager oder einen Bibliotheksraum hat, sollte einmal übers Spenden nachdenken. Man kann so nämlich noch jemanden glücklich machen, hat etwas Gutes getan und vielleicht sogar einen Arbeitsplatz gerettet.
Bücher spenden?
Bevor man jetzt die alten Bücher vom Dachboden holt und wahllos spenden will, sollte man diese vorher nochmal begutachten. Die Bücher sollten nämlich trotzdem in einem guten Zustand sein, so wie man es auch selbst kaufen würde. Immerhin werden diese meist in sozialen Projekten weiterverkauft oder genutzt, da spielt der Zustand schon eine wesentliche Rolle. Diese Bücher werde oft durch Ehrenamtliche sortiert und es macht unnötig Arbeit, wenn sie einen schlechten Zustand sind. Auch vorher immer Anfragen, ob diese Sparte von Büchern überhaupt benötigt werden. Je nachdem, wo die Bücher hingegen, gibt es oft Präferenzen.
Sind jedoch die Bücher in einem desaströsen Zustand oder werden nirgends benötigt, müssen sie nicht automatisch in den Müll. Man kann die einzelnen Seiten noch zum Basteln oder verpacken nutzen. Ein passendes DIY für eine Büchervase habe ich euch in meinem letzten Beitrag bereits gezeigt.
Die guten Bücher werden gespendet
Da ich nun aber nicht alle meine aussortierten Bücher zum Basteln verwenden kann (und will), werden diese nun gespendet. Hier habe ich einmal verschiedene Optionen recherchiert. Je nachdem wo man wohnt und wie viel man spenden möchte, eignen sich verschiedene Wege.
#1 – Bücher tauschen
Wer nicht nur ein Buch loswerden will, sondern auch noch ein neues braucht, ist mit einem Büchertausch am besten bedient. Online kann man zum Beispiel unter Tauschticket, Tausch-Buecher oder Tauschgnom direkt Bücher tauschen. Wer dazu noch ein Abenteuer möchte, sollte mal bei bookcrossing.com vorbeischauen. Hier werden regelmäßig Bücher „freigelassen“ (Ablage an einem öffentlichen Ort) und „gefangen“ (jemand aus Community holt es ab). Alle Bücher sind mit einem Code versehen, so dass es immer nachverfolgbar ist, wo das Buch schlussendlich landet. Zu guter Letzt gibt es in den meisten größeren Städten auch sogenannte öffentliche Bücherschränke, in Erfurt findet ihr zum Beispiel einen in der Magdeburger Allee oder schaut online auf lesestunden.de für eine Karte öffentlicher Bücherschränke. Hier kann man schnelle und einfach ein Buch gegen ein anderes tauschen.
#2 – Bücher spenden: OXFAM
Beim Thema Bücher spenden ist wohl Oxfam eines der bekanntesten Organisationen. Hier gibt es deutschlandweit (auch in Erfurt) Läden, wo unter anderem die gespendeten Bücher, aber auch Kleidung und anderen Haushaltsgegenstände, verkauft werden. Man sollte daher vorher klären, was der entsprechende Laden annimmt und einen Termin machen. Danach kann man die Spenden vorbeibringen, am besten in kleinen Mengen und Saisonal passend. Die Spenden werden hier von ehrenamtlichen Mitarbeitern sortiert und später im Laden verkauft. Sollte etwas nicht gebraucht bzw. nicht verkauft werden können, landet es aber nicht im Müll, sondern geht an lokale Sozialkaufhäuser, Beschäftigungsprojekte, gemeinnützige Organisationen oder Textilrecycling-Firmen, je nach Zustand der Kleidung. Das gesammelte Geld fließt am Ende in entwicklungspolitische Kampagnen, Nothilfen und auch Projekte vor Ort.
BUCHSPENDE.ORG
Ebenfalls ein schönes Projekt zum Bücherspenden ist Buchspende.org, welches das „SinneWerk gemeinnützige GmbH – Integrationsbetrieb für Menschen mit Behinderung“ in Berlin ins Leben gerufen hat. Bei diesem Integrationsprojekt arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Man kann auf drei verschiedene Arten seine Bücher spenden, entweder per Post, Abholung in Berlin oder man bringt es in einen der drei Läden in Berlin. Es gibt neben dem Buchhandel übrigens auch einen Gastronomieteil, der Erlös aus beiden fließt dann wiederum in die Arbeitsplätze der Mitarbeiter. Ein schöner Kreislauf, der sich hier schließt.
BÜCHERBÖRSE.ORG
Auch die Studenten der Technischen Hochschule (TH) Köln haben sich Gedanken gemacht und die Bücherbörse gegründet. Dabei werden bei einem jährlichen Event Bücher und Schallplatten verkauft, welche man zuvor vor Ort spenden konnte. Inzwischen gibt es hier auch ein umfangreiches literarisches, musikalisches und gastronomisches Rahmenprogramm. Durch die verkauften Spenden konnten seit 2012 bereits 10 Schulen für Kinder in Malawi und Kenia errichtet werden.
Auch andere Großstädte haben ähnlich Projekte und Spendenprogramme für Bücher. Da wäre Bremen mit der Stadtbibliothek Bremen, Dresden mit Buchteddy, Hamburg mit Aktion Buch, München mit Münchner Bücherkiste und Lübeck mit Bücherpiraten. Und unser schönes Erfurt?
Erfurt hat die BRAUCHBAR
Natürlich gibt es auch bei uns ein schönes Projekt vom Trägerwerk Soziale Dienste der Thüringen GmbH und zwar ist das die Brauchbar in der Johannesstr. 139 in Erfurt. Hierbei handelt es sich um einen Secondhandladen, wo man neben Büchern auch Kleidung und andere Haushaltsgegenstände spenden kann. Diese bringt man direkt im Laden vorbei. Größere, sperrige Gegenständen können auch nach Absprache abgeholt werden. Die Einnahmen fließen hier, ähnlich wie bei der Buchspende.org in Berlin, direkt wieder in den Arbeitsplatz für Menschen mit Beeinträchtigungen. Es handelt sich also auch hier um ein Integrationsprojekt.
Wo kann ich noch Bücher spenden?
Sollte man nun nicht gerade in einer größeren Stadt leben und möchte aber nichts mit der Post verschicken oder es soll lokal bleiben, dann gibt es hier ebenfalls andere Möglichkeiten. Man kann nämlich auch oft in Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altenheime oder sogar Gefängnissen Bücher spenden. Je nach Buch freuen sich auch Kindergärten, Schulen und Stadtbibliotheken darüber. Ebenso gibt es Vereine (wie Deutsches Rotes Kreuz), Flüchtlingsheime, Diakonieläden oder Kirchengemeinde, die gerne eine Spende entgegennehmen. Hier heißt es aber vor allem, vorher anrufen und nachfragen, ob Bedarf besteht.
Fallen euch noch weiter Möglichkeiten ein, Bücher zu spenden? Gerne ergänze ich eure Tipps im Beitrag, verratet mir diese doch direkt in den Kommentaren, eure Tiffy.
3 Antworten
Super schön Tiffy, dass Du dabei bist! Ich statte auch gerne die Bücherklappen dieser Welt aus 🙂
Hab ne schöne Woche!
Über das Spenden von Büchern habe ich mir bisher noch gar keine Gedanken gemacht, aber das klingt wirklich sinnvoll! 🙂 Bisher habe ich Bücher immer auf dem Flohmarkt verkauft, oder sie jemandem geschenkt, der sie gebrauchen konnte.
Die Ideen Büchern ein zweites Leben zu geben finde ich super. Ich habe mal den Satz gehört „Bücher schmeißt man nicht weg“ und ich denke so ist es auch besser. Denn was selbst im gebrauchten Zustand erfüllen Bücher ja noch ihren Zweck.
Liebe Grüße, Milli
(https://www.millilovesfashion.de)