Als ich letztens ganz euphorisch meine alten Bücher aussortiert habe, um Platz für Neues zu schaffen, gab es zwischendurch einige Exemplare, welche etwas gelitten haben. Da ein wenig eingerissen, mal ist etwas darübergelaufen oder der Einband war völlig verschmutzt. Ab in den Müll damit?
Die Bücher, welche schon ramponiert sind oder andere Makel aufweisen, weswegen sie man nicht mehr verkaufen kann, müssen natürlich nicht zwingend im Müll landen. Einzelne Seiten können auch super als Verpackung oder zum Falten (z.B. Origami) verwendet werden. Oder man macht es wie ich und faltete sich daraus eine ganze Büchervase.
DIY Büchervase
Buch mit mind. 500 Seiten, Cutter, Heißkleber, doppelseitiges Klebeband, viel Geduld
Dafür braucht man erstmal ein Buch, egal ob Hardcover oder Softcover. Dabei hat das Hardcover den großen Vorteil, dass ihr das gesamte Cover, inklusive des harten Buchrückens, entfernen könnt. Beim Softcover bleibt der Bücherrücken erhalten und nur die Beschichtung kann entfern werden, da sonst alle Seiten einzeln wären. Daher ist es am Ende etwas härter und schwerer zu biegen, funktioniert aber auch. Sobald also nun mittels eines Cutters die harte Schale des Buches entfernt wurde, geht es ans Falten.
Nice-to-know: Je mehr Seiten das Buch hat, desto größer wird das innere Loch später. Möchte man hier ein Reagenzglas für frische Blumen haben, sollte das Buch eher ab 600 Seiten aufwärts haben.
Jede Seite einzeln
Man startet nun mit einer Seite mit viel Text, da man sich an diesem ausrichtet. Nun nimmt man die obere Ecke und knickt diese bis zum Rand des Textes ein. Danach wird die untere Ecke der Seite an die entstehende Kante gefaltet, so das die Seite nun ein ungleichmäßiges Dreieck bilden. Dieses Dreieck wird nun an der Spitze nach innen gefaltet. Hier dient als Orientierungspunkt die zuvor nach Innen gefaltete, untere Ecke. Tja und das wird nun bei einem 500 Seitenbuch mit jeder einzelnen Seite gemacht.
Man braucht also etwas Zeit für diese Büchervase. Entweder plant man sich 2-3h Stunden am Stück ein oder verteilt es auf zwei Abende. Man sollte es nämlich konzentriert machen und möglichst ähnlich falten. Kleine Unfeinheiten verzeiht es zwar, aber zu Grobes sieht man am Ende. Hier kann man zwar einzelne, sehr auffällige Seiten am Ende etwas nach korrigieren, sollte dies aber grundsätzlich vermeiden.
Tipp: Eine helfende Hand suchen! Gegen Ende wird es immer schwerer, die bereits gefalteten Seiten beiseite zu drücken. Auch hilft es, eine Tischkante oder Erhöhung zur benutzen, damit die gefalteten Seiten besser weggedrückt werden können.
Nach dem Falten, kommt das Kleben
Mein Freund und Helfer, die Heißklebepistole, kommt nun zum Einsatz. Sollte man ein Hardcover-Buch verwendet haben, kann direkt losgelegt werden. Bei einem Softcover, wie bei mir, ist es ratsam vorher den Rücken mit Wasser leicht einzuweichen für mehr Biegsamkeit. Nun habe ich an die letzte Seite einen Streifen doppelseitigen Klebeband und an die innere Kannte, wo am Ende die andere Bücherseite aufliegen soll, Heißkleber aufgetragen. Ohne den Kleber und nur mit Klebeband hat es nicht die Form gehalten. Jetzt alles nur zusammenpressen und kurz die Form festhalten.
Tipp: Stift oder schmales Reagenzglas beim Kleben in die Mitte legen, so hält es besser die Form.
Am Ende entsteht so eine ganz individuelle Büchervase, welche man selbst behalten oder auch verschenken kann. Egal ob mit Trockenblumen oder auch richtigen Blumen, es wird das Deko-Highlight in jedem Bücherregal sein. Wer liest auch viel und hat noch Bücher übrig? Wie findet ihr die Büchervase? Erzählt es mir gerne in den Kommentaren, eure Tiffy.
P.S: Einen Beitrag, wo man Bücher spenden kann, findet ihr hier.
Eine Antwort
Liebe Tiffy,
eine super Idee und ein schöner Artikel!
Einen schönen Sonntagnachmittag
Errika