O’zapft is – Holt die Dirndl raus!

Dieses Jahr ist es auch bei mir so weit, es ist nämlich Dirndl-Zeit. Doch als waschechte Thüringerin weiß ich eigentlich kaum etwas über Dirndl. Daher wird es Zeit mal mit den Mythen rund um das Dirndl aufzuräumen. So können wir alle beim nächsten Oktoberfest mit kluge Sprüchen glänzen, sicherlich auch hilfreich bei dem ein oder anderen Flirt. Da fängt es nämlich schon an, denn als vergebene Frau trage ich meine Schleife ganz anders als ein Single.

Dirndl – bayrisch/ östereichisch, Verkleinerungsform von Dirn (hochdeutsche Variante „Dirne“). Daher bedeutet es im bayrisch/ österreichischen Volksmund übersetzt soviel wie „junge Frau“.

Wo sitzt die Schleife? – Aussage über Beziehungsstatus!

Was eigentlich alle wissen ist, dass die Dirndlschleifen direkt Auskunft geben, ob jemand Single ist oder nicht. Jetzt wird es jedoch schwierig zu unterscheiden, wer es wirklich weiß und wer nur glaubt, es zu wissen. Denn nicht jeder macht es richtig und daher führt es schnell mal zu Verwirrungen. Also im Notfall immer noch mal nachfragen und sich nicht auf die Schleifen alleine verlassen. Doch fangen wir vorne an, woher kommt das eigentlich? Früher war es anscheinend einfach gebräuchlich, dass der Mann links von der Frau läuft.

Das hat übrigens auch Knigge schon als gegeben angenommen, denn laut ihm ist rechts der Ehrenplatz. Somit kann der Mann die Dame besser vor dem Stolpern oder ähnlichem mit dem rechten Arm beschützen und ebenso saßen die Waffen üblicherweise links. Daher soll es sich ergeben haben, dass eine vergebene Frau beim Dirndl die Schleife rechts trägt. Denn damit diese nicht zerknittert oder gar zerstört wird durch den links laufenden Mann, kam sie auf die andere Seite.

rechts vorne = vergeben oder verheiratet

links vorne = Single

vorne in der Mitte = noch Jungfrau

hinten in der Mitte = Witwe oder Arbeitskleidung (häufig bei Bedienungen)

Historisches Dirndl

Die Geschichte des Dirndl geht sogar bis 1810 zurück. Hier trugen Kinder und jugendliche Trachten zum ersten Oktoberfest, welche damals die Einigung des Königreich Bayerns zeigen sollten. Der richtige Boom kam aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts, als König Max II.  beschloss die ländliche Tracht als bayrisches Nationalgefühl zu vereinen. Dabei wurden diese von den Arbeitsgewändern der Dirnen inspiriert. Damals war es eher noch praktisch und weit geschnitten, heute dagegen eher enganliegend und freizügiger geworden. Die meisten tragen es nur zum Oktoberfest, doch wird es auch als traditionelles Hochzeitsgewand immer mehr Trend. Aber auch zu Jahrmärkten, Kirchweihfesten oder Volksfesten wie dem Cannstatter Wasen ist es mancher Orts üblich ein Dirndl zu tragen.

Von klassisch bis modern – eins haben alle gemeinsam

Dirndl gibt es sowohl einfarbig als auch bedruckt und haben meist vorne einen Verschluss. Dabei ist es egal ob dieser aus Haken, Ösen oder Schnürrungen besteht, nur ein Reißverschluss landet auch mal auf dem Rücken oder seitlich. Zum Großteil bestehen sie aus Baumwolle, Leinen oder Seide. Traditionell gibt es dann noch vorne oder an der Seite eine Tasche, welche verborgen unter Schürze angebracht ist. Dazu kommt noch eine Bluse mit unterschiedlichsten Ärmelformen, von Puffärmel bis enganliegende Spitze ist alles dabei. Jedoch sind fast alle eher kurz und reichen nur bis unter die Brust. Wer es ganz klassisch mag, der braucht noch ein Schultertuch, Halstuch oder ein Kropfband mit Schmuckanhänger. 

Klassik ist Moderne!

Was auch in der alltäglichen Mode gilt, macht ebenso keinen halt beim Dirndl. Deswegen gilt hier genauso „Back to Basic“, die Röcke werden wieder länger. Übrigens gilt auch bei kurzen Röcken, dass der Saum mindestens bis zum Knie geht. Auch verzichtet man auf einen großen Ausschnitt, es wird daher eher dezent und klassisch. Ebenso ist eine klare Linie bei Make-Up und den Frisuren beliebt. Trotz allem sollte es immer persönlich bleiben. Tragt immer lieber, dass was euch gefällt. Denn ein Dirndl trägt man meist öfter als ein mal im Leben, es sollte im besten Fall mehrere Jahre ein treuer Begleiter sein.

Wie lang soll es sein?

Beim Dirndl unterteilt man auch nach Rocklängen, angefangen mit dem Mini-Dirndl mit einer Rocklänge von 50 Zentimetern. Danach kommt das Midi-Dirndl mit 60 Zentimeter und das lange Dirndl ist schon 70 Zentimeter lang. Zum Abschluss kommt noch das klassische  Maxi-Dirndl mit 90 Zentimeter. Fun Fakt: Das traditionelle Dirndl endet eigentlich einen Maßkrug hoch über dem Boden.

O’zapft is!

Daher haben auch wir uns für ein schlichtes Design entschieden. Da ich Punkte liebe, war meine Wahl nicht schwer. Dazu noch eine Dirndl-Bluse, welche hochgeschnitten aber trotzdem durchsichtig ist und feine Stickereien hat. Das Dirndl lässt sich vorn auch klasssich Schnüren und auch die gesamte Länge bis zu dem Schienbein ist auch eher traditionell. Auch bei Mila ist es einfach gehalten mit Blumenstickereien auf der Schürze und einem einfachen Grau als Basic-Farbe. Das Ideale bei Dirndl ist übrigens, dass diese jeder Figur schmeicheln. Egal ob kleine Oberweite, unerwünschte Kuren oder auch fehlende, beim Dirndl wird alles so zurechtgerückt, wie es einem gefällt. Auch wir sind mit unseren Dirndl zufrieden und machen uns so auf zum Oktoberfest, wie heißt es so schön: O’zapft is! Eure Tiffy & Mila. 

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Dirndl Mila von Alpenfee

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3 Antworten

  1. Eure Dirndl sind mega schön. Manchmal finde ich es etwas schade, dass NRW soweit weg ist vom richtigen Oktoberfest Trubel. Klar gibt es hier das ein oder andere Möchtegern-Oktoberfest, aber das Feeling und auch das Image ist doch lange nicht dasselbe. Übrigens finde ich eure Shooting-Location richtig cool.

    Liebe Grüße, Milli
    (https://www.millilovesfashion.de)

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