Wer jetzt schon ans weihnachtliche Verschenken denkt, sollte schon mal alte Kartonagen und Verpackungen sammeln. Diese kann man nämlich super für nachhaltige Geschenk-Boxen verwenden. So verfolgt man nicht nur einen Upcycling Gedanken, man hat auch liebevoll gestaltete und individuelle Geschenkverpackungen. Also nicht mehr jeden Karton, Müsli-Verpackungen oder Ähnliches in den Müll schmeißen, sondern selbst einfach wiederverwenden. Heute gibt es daher ganze drei Varianten, was man so mit Pappe alles anstellen kann. Somit sollte für jede Gelegenheit etwas dabei sein!
Papierverbrauch reduzieren und Ressourcen schonen
Bis zu 250 kg Papier, Kartonagen und Pappe werden statistisch pro Jahr und Kopf in Deutschland verbraucht. Das erscheint erstmal extrem viel, jedoch ist es mittlerweile auch so, dass die Papierindustrie einen Anteil von bis zu 76 Prozent Altpapier in der neuen Produktion einsetzt. Ergänzend dazu kann jeder seinen eigenen Beitrag zur Schonung der Ressourcen leisten, in dem man Kartonagen aufhebt und für andere Zwecke, wie zum Beispiel das Basteln, wiederverwendet. Damit spart man gleichzeitig die Verwendung von neu produzierten Geschenkpapier ein. Generell kann man auch den Einwurf von kostenlosen Zeitungen und Werbung ablehnen, um sinnlose Produktionen zu vermeiden. Auch für Rechnungen besteht oft die Möglichkeit, diese nur digital zu bekommen und so den eigenen Papierkonsum zusätzlich zu reduzieren.
Variante 1: tragbares Weihnachtshaus
Graupappe ca. 3 mm Stärke, Cutter + Alleskleber, weißer Kreidestift, Holzstab 2 mm
Die erste Variante für eine Geschenkverpackung ist in Abhängigkeit der Größe eures Geschenks. Je nachdem zeichnet man zuerst die Schablone auf den Karton auf. Für eine kleine Box ist 12 x 18 cm als Boden ideal. Die Höhe der Seiten beträgt dann ebenfalls 12 cm, während die Giebelseite bis zu 17 cm hoch ist. Da alle Bestandteile für das spätere zusammenfalten zusammenhängend ausgeschnitten werden müssen, beginnt man mit dem Boden. Von hier startend zeichnet man die angrenzenden Seitenteile auf den Karton. Aufgrund der Kartonstärke von 3 mm werden keine Laschen zum Kleben benötigt. Man klebt die Teile später direkt mit der Kante aneinander. Habt ihr dünneren Karton gewählt, sollte man noch Klebelaschen vorsehen.
Ist alles aufgezeichnet, geht es ans sorgfältige Ausschneiden mit dem Cutter. Danach empfiehlt es sich, die Faltkanten auf beiden Seiten mit dem Cutter ganz leicht vorzuritzen. Nun nur noch entlang eines Lineals sorgfältig nach oben falten. Für den späteren Griff der Box kann man noch zwei kleine gegenüberliegende Löcher in die Giebel des Hauses stechen.
Verzieren nach Line Art
Nun geht es ans beschriften und verzieren. Für einen schlichten natürlichen Look, arbeitet man am besten mit einem weißen Kreidestift. Damit kann man eine dezente Verzierung für den Karton erstellen. Aufgrund der Geometrie und des Themas Weihnachten passt ein Weihnachtshaus zum Beispiel super. Dafür einfach improvisieren und die verschiedene Elemente Fenster, Türen, Gesimse etc. auf den Karton aufmalen. Hier gilt ausnahmsweise mehr ist mehr, denn bei der Line Art kommt das Motiv erst durch die Dopplung von Linien so richtig zu Geltung. Seid ihr mit dem Motiv zufrieden, heißt es nur noch ordentlich zusammenkleben und den Holzstab durch die beiden Löcher schieben. Dieser stabilisiert abschließend alles. Nach dem Trocknen kann das Haus endlich befüllt werden mit Kleinigkeiten, die man ruhig sehen darf.
Nice-to-Know: Line Art oder Lineart (englisch für Liniengrafik) fasst in der Kunst eine Sonderform der Illustration zusammen. Kennzeichnend ist es, dass die Zeichnungen nicht koloriert werden und ausschließlich aus Linien bzw. Konturen bestehen. Viele Tätowierungen basieren zum Beispiel auf dieser Technik. Aktuell erlebt diese in der Comic Szene schon sehr lange angewendete Technik auch im DIY sowie im Poster Bereich ein echtes Revival. Das mag wohl auch insgesamt mit den immer mehr aufkommenden Strömungen von Reduktion und Minimalismus zusammenhängen.
Variante 2 – Geschlossene Box als Stadt
Graupappe ca. 3 mm Stärke, Cutter + Alleskleber, weißer Kreidestift, Juteband
Bei der zweiten Idee handelt es sich um eine Abwandlung der tragbaren Box. Diesmal wird aber auf den Henkel verzichtet. Dafür wird die Schachtel jedoch am Ende verschließbar sein. In der Größe ist man wieder flexibel. Es sollte am besten jedoch quadratisch sein wie zum Beispiel 10 x 10 x 10 cm. Hier passt zum Beispiel super eine kleine Duftkerze rein. Grundsätzlich sollte man vorher jedoch überlegen, was man verschenkt. Dieses Geschenk dann grob abmessen und noch ein paar cm für Ungenauigkeiten einplanen. Schon hat man die ideale Größe für die Box.
Einfach verpackt!
Wieder heißt es zuerst die Grundform aufzeichnen, hierfür ebenfalls beim Boden beginnen. Diesmal umlaufend die 4 gleichen Seitenteile ergänzen und dann auf zwei gegenüberliegenden Seiten nochmals die Hälfte als Rechteck ergänzen. Dies dient später als Verschluss und wäre in diesem Fall 10 x 7 cm breit. Nun wie oben zuschneiden, einritzen und falten. Für diese Box eignet sich als Gestaltung eine umlaufende kleine Stadtkulisse ganz nach dem Vorbild Amsterdams. Die Seiten werden dafür in 3-4 Teile aufgeteilt und nun mit vielen kleinen Häusern in unterschiedlichen Höhen und Breiten bemalen. Das Ganze muss ganz und gar nicht ordentlich sein, im Gegenteil, die Grafik lebt davon, dass sie handgemalt ist. Vor dem Verkleben wieder 2 Löcher in die Dreiecke machen, durch diese wird dann das Band geführt und die Schachtel kann mit deiner Schleife verschlossen werden.
Variante 3 – Banderole mit Tannenbäumen
Kraftpapier ca. 1 mm Stärke, Cutter, weißer Kreidestift
Die letzte noch minimalistischere Variante ist besonders gut zum Verschenken von Büchern und allgemeine rechteckigen Gegenständen geeignet. Da hier nur gefaltet und nicht geklebt wird, ist als Grundlage besser dünnes Papier (ca. 1 mm) als dicker Karton geeignet. Zunächst wählt man eine Breite, in diesem Fall sind es ca. 10 cm. Für die Ausformulierung der Zeichnung sollte man die Breite der Banderole nicht zu knapp wählen. Je dicker diese ist, desto weniger wird vom Buchtitel auf den ersten Blick sichtbar sein, damit noch ein Überraschungseffekt bleibt. Für die Länge misst man dann den Umfang des Buches und addiert dieses zusammen. Um abstehende Elemente zu haben, jetzt einfach 5 bis 8 cm zusätzlich dazurechnen. Dann erstmal den Streifen zuschneiden und gemäß der Geometrie des Buches falten.
Nun überschneiden sich die Enden. An diesen Stellen schneidet man auf der einen Seite oben und auf der andern unten bis zur Mitte ein, um die Banderole verschließen zu können. Das Motiv für die Banderole kann passend zum Buch gewählt werden. Oder auch weihnachtlich werden mit Tannenbäumen. Diese einfach auf die Enden skizzieren und die Außenkanten entsprechend zurechtschneiden. Je nach Motiv können diese aber auch gerade bleiben.
Welche Idee ist euer Favorit? Habt ihr noch Vorschläge und Ideen wie man mit recycelten Karton als kreative Geschenk-Boxen herstellen kann? Verratet es mit gerne in den Kommentaren, eure Tiffy.